Darmspiegelung
Die Koloskopie
Unter einer Darmspiegelung ((Ileo-)Koloskopie) versteht man die endoskopische Kontrolle der Dick- und Dünndarmdarmschleimhaut (unterer Verdauungstrakt) mit einem beweglichen, dünnen Schlauch (Koloskop), durch dessen Glasfaseroptik der Arzt hindurchsehen kann und die entsprechenden Bilder durch einen Videochip an der Spitze des Gerätes auf einen Videomonitor übertragen werden.
Eine Darmspiegelung sollte bei länger anhaltenden Beschwerden im unteren Verdauungstrakt (Abdomen) durchgeführt werden. Diese Beschwerden können sich durch eine Vielzahl von verschiedenen Symptomen äußern. Ein einfaches Druckgefühl, aber auch Verdauungsprobleme wie Durchfall (Diarrhoe) oder Verstopfung (Obstipation) kommen vor. Sich wiederholender Blutabgang über den After ist immer ein Alarmsignal, das einer weiteren Abklärung durch den Spezialisten für Enddarmerkrankungen (Proktologe) bedarf. Auch der Verdacht auf eine chronische entzündliche Darmerkrankung wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa sollte mithilfe einer Darmspiegelung abgeklärt werden. Auch andere Auffälligkeiten im Bereich der Darmschleimhäute wie Entzündungen und Divertikel lassen sich unmittelbar beurteilen. In jedem Fall können Gewebeproben schmerzfrei entnommen und einem Facharzt für Gewebsveränderungen und feingewebliche Beurteilungen unter dem Mikroskop (Pathologe) zur weiteren Beurteilung übersandt werden. Erst unter dem Mikroskop kann eine einwandfreie Unterscheidung zwischen echten Polypen (Adenomen) und anderen Gewebsveränderungen getroffen werden. Da durch bildgebende Verfahren wie Röntgen-, Computertomographie (virtuelle Kolonographie), Kapselendoskopie oder Kernspintomographie (MRT) niemals Gewebeproben entnommen werden können, sind diese Verfahren zur Darmkrebsvorsorge auch nur als Ergänzung zu bewerten und müssen nur in Ausnahmefällen durchgeführt werden.
Wir sind für Sie da! Vereinbaren Sie jetzt einen Termin bei Dr. Jens M. Hecker und Dr. Martin A. Thome in Heidelberg. Erfahrene Fachärzte, eine herzliche Atmosphäre und ein kompetentes Team stellen sicher, dass Sie sich bei uns wohlfühlen.
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Durchführung einer Darmspiegelung
In unserer Spezialpraxis für Venen- und Enddarmerkrankungen sowie Magen- und Darmspiegelungen in der ATOS Klinik Heidelberg bieten wir Ihnen die schonende Durchführung von Magen- und Darmspiegelungen in modernem und angenehmen Ambiente an. Dabei stehen absolute Schmerzfreiheit und Patientenkomfort bei uns an erster Stelle. Magenspiegelungen alleine können neben einer Kurznarkose auf Wunsch auch in örtlicher Betäubung mittels Rachenspray durchgeführt werden. Während einer Darmspiegelung, die prinzipiell auch ohne Betäubung durchgeführt werden kann, empfehlen wir Ihnen eine Kurznarkose (Sedierung, Dämmerschlaf) mit einer Beruhigungsspritze durch unseren erfahrenen Narkosefacharzt (Anästhesist). Somit können wir Ihnen eine komplett schmerzfreie Untersuchung garantieren.
Sie sollten auf jeden Fall eine Begleitperson mit zur Untersuchung bringen, da Sie selbst im Anschluss an eine Kurznarkose bis zum Folgetag nicht mehr fahrtüchtig sind.
Komplikationen wie Verletzung (Perforation) der Darmwand oder Blutungen sind selten. Ebenso selten kommen allergische Reaktionen oder Infektionen vor. Insgesamt ist die Darmspiegelung bezüglich der Risiko-Nutzen-Abwägung in der Hand eines Experten als eine sehr sichere Untersuchungsmethode anzusehen.
Kombination von Darmspiegelung und einer Operation am Enddarm
Sollte in Einzelfällen auch eine Operation am After (z.B. Hämorrhoiden- oder Fissur-OP) notwendig sein, so kann diese Operation problemlos unmittelbar nach der Darmspiegelung in selber Narkose durchgeführt werden. Damit kann auf zwei getrennte Eingriffe und damit auf eine unnötige Narkose verzichtet werden.
Vorbereitung zur Darmspiegelung (Darmreinigung)
Am Tag vor der Untersuchung ist prinzipiell ein leichtes Frühstück erlaubt. Danach sollte keine feste Nahrung mehr zugeführt, sondern nur noch getrunken werden. Klare Brühen sind jederzeit erlaubt. Ab dem Nachmittag /frühen Abend sollte mit den speziellen Abführmaßnahmen (orale Trinkspüllösung) aktiv begonnen werden. Diese nehmen insgesamt ca. 4-5 Stunden Zeit in Anspruch und bestehen aus 2 x 0,5 Liter Abführlösung (Eziclen) und zusätzlich 4 Litern Flüssigkeit (Tee/Wasser), sodass Sie eine Gesamttrinkmenge von 5 Litern erreichen sollten. Das entspricht ca. einem Liter Trinkmenge pro Stunde. Übrigens ist auch für die nur in Einzelfällen notwendigen bildgebenden Verfahren wie Kapselendoskopie oder CT-Kolonographie (virtuelle Koloskopie) eine vorherige gründliche Darmreinigung erforderlich. Über den genauen Ablauf informieren wir Sie in einem extra dafür vorbereiteten Merkblatt.
Uns ist bewusst, dass die Entscheidung zur Durchführung einer Darmspiegelung keine leichte ist. Viele Patienten scheuen den Aufwand der Vorbereitungen mittels Trinkspüllösung (orale Abführmaßnahmen) oder schämen sich einfach.
In einem ausführlichen Beratungsgespräch werden wir Ihnen diese meist unbegründeten Ängste nehmen und Sie individuell und einfühlsam beraten. Sprechen Sie uns jederzeit gerne an.
Weiterführende Informationen rund um das Thema Darmkrebs, Darmkrebsrüherkennung (Screening) oder seltene Erkrankungen mit erhöhtem Darmkrebsrisiko wie HNPCC oder FAP finden sie beim Krebsinformationsdienst des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg (DKFZ).