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Hämorrhoiden

Eine leicht zu behandelnde Volkskrankheit

Jeder Mensch hat von Geburt an Hämorrhoiden. Hämorrhoiden stellen also nicht automatisch krankhafte Veränderungen dar, sondern sorgen sogar für die Feinkontinenz des Afters. Sie verhindern somit einen unkontrollierten Windabgang (Flatulenz). 

Hämorrhoiden sind (arterio-venöse) Gefäßpolster, die im Inneren des Afters (Analkanal) kreisrund angeordnet sind. Erst bei einer deutlichen Vergrößerung dieser Hämorrhoidalpolster oder Auftreten von Beschwerden spricht man von Hämorrhoidalleiden.

Die Beschwerden äußern sich meist durch Jucken, Brennen, Nässen oder gelegentlichen Blutungen während oder nach dem Stuhlgang. Oft entwickelt sich auch ein Analekzem, das das Brennen und Jucken noch verstärken kann. Mit Hämorrhoiden nicht zu verwechseln sind die Analvenethrombose (äußerliche bläulich-livide Schwellung am After) sowie harmlose Hautläppchen, die auch als Marisken bezeichnet werden.

Im Afterinneren kreisrund angeordnete Hämorrhoiden

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Risikofaktoren

Zu den klassischen Risikofaktoren für vergrößerte Hämorrhoiden und das sogenannte Hämorrhoidalleiden zählt neben Übergewicht (Adipositas) und Bewegungsmangel auch starkes Pressen beim Stuhlgang oder im Rahmen von Kraftsport (Bodybuilding). Dabei entsteht durch Betätigung der sogenannten „Bauchpresse“ (wie bei den sogenannten Sit-ups) ein erhöhter Druck im Beckenboden, der sich wiederum negativ auf die Hämorrhoidalpolster auswirkt und diese über das Normalmaß hinaus anschwellen lässt.

Diese Effekte werden daher auch bei Schwangeren beobachtet oder können durch zu langes Sitzen und Pressen auf der Toilette verursacht werden. Es gilt daher die Empfehlung, unmittelbar nach Erledigung des Stuhlganges die Toilette zu verlassen. Lesen oder im Internet surfen können Sie an einem geeigneteren Ort.

Risikofaktoren für vergrößerte Hämorrhoiden

Was kann man selbst gegen das Hämorrhoidenleiden tun?

Aus den zuvor angesprochenen Risikofaktoren für das Hämorrhoidalleiden ergeben sich automatisch auch Verhaltensregeln, mit denen man der Entwicklung krankhaft veränderter Hämorrhoiden entgegenwirken kann. Zunächst sollte auf ein angemessenes Körpergewicht geachtet werden (Body-Mass-Index (BMI) 18,5 bis < 25). Bewegungsmangel kann durch regelmäßige körperliche Betätigung vorgebeugt werden. Ob Sie lieber Schwimmen, Radfahren, Joggen oder ins Fitnessstudio gehen, bleibt dabei natürlich Ihren persönlichen Vorlieben überlassen. Auf keinen Fall müssen Sie täglich eine Stunde oder mehr trainieren. Schon wenige Minuten Bewegung 2-3 Mal pro Woche können Ihre Grundkonstitution maßgeblich verbessern. 

Statt Fastfood wie Hamburger, Döner oder Pizza sollten Sie lieber auf eine ausgewogene, ballaststoffreiche Ernährung achten, bei der auch regelmäßig Gemüse und Obst konsumiert werden. Als besonders empfehlenswert gilt die sogenannte „mediterrane Küche“. Auch der Konsum von Alkohol sollte nach Möglichkeit reduziert werden. Sollte Ihnen das als besonders gesund geltende Trinkwasser mit oder Kohlensäure zu langweilig sein, bietet sich alternativ zum Beispiel ungesüßter Tee an. 

Neben diesen und ähnlichen „Basis-Tipps“ gibt es natürlich eine Vielzahl von frei verkäuflichen Salben und Zäpfchen gegen Hämorrhoiden auf dem Markt. Hierbei ist jedoch unbedingt darauf zu achten, sich nicht über dubiose Quellen im Internet zu informieren. Auch das Schließen von sich selbst auf andere und umgekehrt ist oft fatal. Nur weil eine bestimmte Creme dem Schwager eines entfernten Freundes geholfen hat, heißt das leider noch lange nicht, dass dieselbe Creme auch zur Behandlung Ihres eigenen Problems geeignet ist. Daher empfehlen wir Ihnen in jedem Fall, sich bei Auftreten von Beschwerden wie Jucken, Brennen, Nässen oder häufigem peranalen Blutabgang an einen Facharzt mit Spezialisierung auf Proktologie zu wenden.

Gerne werden wir Ihnen diskret und einfühlsam weiterhelfen und Ihnen die für Ihr individuelles Beschwerdebild geeignetste Therapie anbieten. Sie können sich dabei auf unsere jahrelange Erfahrung verlassen.

Konservative Behandlungsmethoden der Hämorrhoiden

Da Probleme mit Hämorrhoiden in Anfangsstadien meist konservativ mit Salben oder anderen einfachen Maßnahmen behandelt werden können, sollten Sie sich möglichst bald nach Auftreten der ersten Beschwerden beim Spezialisten (Proktologe) vorstellen. Neben Hämorrhoidensalben kommen vor allem die Verödung (Sklerosierung) und die Gummibandligatur (nach Barron) zum Einsatz. Diese Behandlungen sind vollkommen schmerzfrei und einfach durchzuführen. Sie können je nach Bedarf mehrfach wiederholt werden.

Bei der Sklerosierungsbehandlung wird ein flüssiges Medikament namens Aethoxysklerol® in das vergrößerte Gefäßpolster eingespritzt und führt dort durch eine schwache lokale Entzündungsreaktion zu einem Rückgang der Größe des entsprechenden Gefäßpolsters. 

Neben gelegentlich auftretenden, harmlosen kleineren Blutungen sind dabei keine größeren Nebenwirkungen zu erwarten. Insbesondere ist der Eingriff völlig schmerzfrei im Rahmen der proktologischen Sprechstunde durchführbar, weil Hämorrhoiden nicht von Schmerzfasern versorgt werden.

Gleiches gilt für die Gummibandligatur nach Barron, bei der über einen speziellen Applikator (siehe Abbildung), der durch das Proktoskop eingeführt wird, ein kleines Gummiband über den oder die vergrößerten Gefäßknoten gestülpt wird. Das Prinzip beruht auf einer Abschnürung (Strangulierung) der Gefäßzufuhr des Hämorrhoidalknotens, der in der Folge nicht mehr ausreichend durchblutet wird. Der abgestorbene, ehemals zu große Gewebsanteil wird nach ca. 2 Wochen inklusive Gummiband mit dem Stuhlgang schmerzfrei ausgeschieden.

Nähere Einzelheiten zu Verhaltensweisen nach Gummibandligatur und Verödungstherapie finden Sie auch in unserem Merkblatt.

Konservative Behandlungsmethoden bei Hämorrhoiden in Anfangsstadien

Unsere Sprechzeiten

Wir sind für Sie da:  

Mo., Di. & Do. von 08:00 bis 18:00 Uhr sowie Mi. & Fr. von 08:00 bis 13:00 Uhr. 

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Operative Behandlungsmethoden der Hämorrhoiden

Erst in fortgeschrittenen Stadien wird ein operativer Eingriff (Hämorrhoiden-OP) nötig. Dabei stehen dem Proktologen mehrere Operationsverfahren zur Verfügung, die je nach Bedarf und im Individualfall auch kombiniert werden können, um den bestmöglichen Therapieerfolg für jeden einzelnen Patienten zu erzielen. Neben der Hämorrhoidektomie nach Milligan-Morgan stehen auch die Verfahren nach Parks oder Fansler-Arnold zur Verfügung, bei der einzelne oder mehrere Hämorrhoidalknoten offen oder geschlossen chirurgisch entfernt werden. In ausgedehnten Fällen kann auch die Staplerhämorrhoidopexie nach Longo Anwendung finden.

Alle diese Operationen werden mithilfe einer Kurznarkose schmerzfrei vom After aus durchgeführt. Fast immer kann eine ambulante Operation in unseren modernen Praxisräumen durchgeführt werden. Im Bedarfsfall und auf besonderen Wunsch unserer Patienten können wir jedoch auch auf die vorhandenen OP-Säle sowie die Bettenstation der ATOS Klinik Heidelberg zurückgreifen.

Eine sichere und zuverlässige Alternative zu den oben beschriebenen Operationsverfahren vor allem beim Hämorrhoidalleiden Grad III stellt die Rafaelo-Hämorrhoidentherapie dar, die auf thermischer Verkleinerung des Gewebes (Radiofrequenzablation) ohne Entstehung offener Wunden beruht. Die Behandlung ist während und nach dem Eingriff völlig schmerzfrei.


Quellennachweis Bildmaterial:
Dr. Petra Gliem in Zusammenarbeit mit dem Enddarmzentrum Mannheim und der ART NOUVEAU Werbeagentur GmbH

Hämorrhoidalleiden in fortgeschrittenen Stadien